Titel: Bitte, lüg mich an!
Autor: Coco Zinva
Genre: Gay Roman
Seiten: 500
Inhalt:
Einst war Marius ein attraktiver und wohlhabender Geschäftsmann, der sein Leben in vollen Zügen genoss. Doch seit einem schweren Unfall, der seinen Körper entstellte, möchte er seinen Anblick niemandem mehr zumuten und lebt vollkommen zurückgezogen auf seinem Anwesen. Als die andauernde Einsamkeit ihn zu erdrücken scheint, erhofft er sich, wenigstens für sieben Tage die Gesellschaft eines schönen Mannes kaufen zu können.
Und hier kommt Nick ins Spiel. Groß, breit, blond, wie ein Wikinger aus einem Hollywoodfilm, ist er alles, was Marius begehrt. Doch der selbstverliebte Nick denkt immer zuerst an sich. Er ist pleite und will sich das leicht verdiente Geld nicht entgehen lassen. Ansonsten kann er nicht viel mit diesem hässlichen Vogel anfangen.
Doch sieben Tage sind eine lange Zeit, in der sich einiges ändern kann.
Meinung:
Bis jetzt, habe ich nur ein weiteres von Coco Zinva gelesen. Es ist anders gewesen, als dieses hier und am Anfang musste ich mich erst etwas hineinfuchsen. Ich denke, dass viele ihren lockeren Schreibstil sehr speziell finden. Man stolpert an einigen Stellen über Nicks Art und doch ist es wahrscheinlich genau das, was ihn ausmacht.
Nick ist eher ein lockerer Typ und doch empfand ich ihn zu Anfang hin und wieder sehr aufgesetzt. Stark wurde er in die Rolle des Playboys gedrängt. Schon nach der zweiten Erläuterung, wie er seine Jobs verliert, hätten gereicht, um sich ein Bild über ihn zu machen. Trotzdem setzte man hier immer wieder einen rauf, wobei man sich dachte „ja man weiß, dass er ein Playboy ist und gut aussieht“.
Ebenfalls fiel mir stark auf, dass das Buch sehr in die Länge gezogen wurde. Es ist schön zu lesen, aber an einigen Stellen, wenn sie sich wieder stritten, wurde es einfach zu viel. Dieses Hin und Her wurde einfach nicht besser. Die Diskussionen endeten immer gleich, bis auf die Letzte.
Es ist ein bisschen wie „Die Schöne und das Biest“. Was mir persönlich super gut gefällt. Die Emotionen und die Bedenken von Marius wurden realistisch rübergebracht. Die Verzweiflung kenne ich selbst sehr gut und fieberte mit diesem Mann mit. Ich denke auch, dass er genau einen Menschen wie Nick an seiner Seite brauchte, um aus seinem Schneckenhaus heraus zu kommen und zu versuchen das Leben wieder zu genießen.
Die Wandlungen, die beide Männer durchmachen sind deutlich erkennbar. Es ist schön zu sehen, dass es ein Happy End gibt und man sich selbst mit den Protagonisten freut.
Man selbst stellt sich in diesem Buch die Fragen, wie man mit solch einen Menschen umgehen würde. Starrt man sie an? Geht man ihnen aus dem Weg oder ist man die Art Mensch, die auf solche Menschen zu geht?
Ich persönlich wüsste es nicht.
Fazit:
„Bitte, lüg mich an!“ ist ein sehr emotionales Buch mit seinen kleinen Ecken und Kanten und trotzdem wird man in die Geschichte hineingezogen. Wer mit einem lockeren Schreibstil klar kommt und auch auf eine kleine Reise, á la Schöne und das Biest, gehen möchte, kann ich dieses Buch empfehlen.